5 Tipps für mehr Eigenverantwortung im (Berufs-)Leben
Mal ganz ehrlich, wie sehr übernimmst du heute schon Eigenverantwortung in deinem Job?
Du denkst jetzt vielleicht: „Hä, was willst du denn?! Natürlich übernehmen ich 100% Eigenverantwortung, ist doch ganz klar!“
Bist du dir da ganz sicher?
Ich habe lange Zeit auch so gedacht wie du aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, geben wir doch auch gerne die Verantwortung ab. Wir lassen uns entscheiden, weil wir selbst keine Lust, Energie, Freude, was auch immer haben, um zu entscheiden. Wir suchen die Schuld bei anderen, wenn es nicht läuft. Wir sind frustriert, genervt und wünschen uns den Feierabend, das Wochenende, den Urlaub, die Rente!
Glaubst du immer noch nicht?
Hier ein paar praktische Beispiele, damit du weißt, was ich meine.
- Du hast Vertriebsziele und es läuft dieses Jahr einfach nicht. Mal ganz ehrlich, die meisten Menschen suchen erst einmal den Fehler im Außen. Die wirtschaft. Lage passt nicht, die Kunden passen nicht, es ist zu warm, zu kalt und außerdem hat der Hamster gerade Durchfall.
- Du wünschst dir schon länger eine Gehaltserhöhung und hast 100 Argumente, warum es endlich an der Zeit dafür ist. Du ackerst wie ein Pferd aber der Chef nimmt es gar nicht wahr und du bist frustriert, dass er dir nicht endlich mal die Gehaltserhöhung anbietet.
- Dein Schreibtisch ist randvoll mit Aufgaben, überall brennt es, das Telefon klingelt in einer Tour und dann kommt der Chef oder die Kollegin zur Tür rein geschneit und legt dir mit einem zuckersüßen Lächeln noch eine „Kleinigkeit“ auf den Schreibtisch. Muss auch nicht sofort sein, reicht bis heute Nachmittag.
- Du hast frei, Urlaub oder bist krank aber der Laptop und das Diensthandy liegen in greifbarer Nähe. Du weißt, dass diese eine Sache noch offen ist, dieser eine Kunde sich melden wollte – nur mal schnell schauen, wie der Sachstand ist…
- Du bist im Meeting und irgendwie eine ganz andere Auffassung als der Kollege, Chef usw. Da du aber der Ansicht bist, dass du sowieso nicht gehört wirst oder keine Lust auf Diskussionen hast, schaltest du innerlich auf Durchzug, träumst vom Feierabend, Wochenende, Urlaub, Rente und harrst einfach der Dinge, die da so passieren.
Ich könnte die Liste endlos fortsetzen….
BÄÄÄHM! Erwischt!
Ich bin mir sicher, dass du dich in der einen oder anderen Situation wiederkennst. Und das alles bedeutet KEINE Eigenverantwortung übernehmen.
Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag ins Gesicht und vielleicht findest du es auch gruselig, dass wir so mit uns umgehen.
Wikipedia sagt:
Als Eigenverantwortung oder Selbstverantwortung bezeichnet man die Bereitschaft und die Pflicht, für das eigene Handeln und Unterlassen Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet, dass man für das eigene Tun und Unterlassen einsteht und die Konsequenzen, etwa in Form von Sanktionen, dafür trägt. http://Wikipedia Eigenverantwortung.
Ich finde die Definition von Wiki sehr interessant, da sie genau das spiegelt, was ich lange geglaubt habe, da es so in unserer Gesellschaft verankert ist. Eigenverantwortung findet im Außen statt. Ich bin verantwortlich für eine Entscheidung, die Einfluss auf mein äußeres Umfeld hat und ich habe Sanktionen/Ärger zu befürchten, wenn meine Entscheidung „falsch“ war.
ABER nach meiner heutigen Definition ist Eigenverantwortung viel mehr, als nur Entscheidungen im Außen zu treffen.
Es geht auch und vor allem darum, wie du selbst mit dir umgehst. Welche Grenzen du sichtbar für andere setzt.
Dass du NEIN sagst.
Dass du deine Wahrheit sprichst und für dich einstehst.
Dass du für deine Träume losgehst.
Dass du lebst und nicht nur Erwartungen erfüllst.
Als sehr harmoniebedürftiger und konfliktscheuer Mensch habe ich einige Lektionen lernen müssen auf dem Weg zur wirklichen Eigenverantwortung und ich möchte meine 5 Gamechanger mit dir teilen, die mir geholfen haben, noch mehr Eigenverantwortung für mich zu übernehmen.
1. Ziele definieren
Du denkst jetzt vielleicht. „Hä, was haben Ziele mit Eigenverantwortung zu tun?“ Ich sage dir, alles! Denn wenn du nicht weißt, wo du hinwillst, brauchst du dich nicht wundern, wenn das Ziel (Ergebnis) nicht deinen Vorstellungen entspricht.
In der Praxis bedeutet das für mich, dass ich zu jeder Zeit genau weiß, welche Ziele ich habe. Ich meine damit wirklich JEDERZEIT und nicht nur die „großen Ziele“.
Ich weiß also, wenn ich in ein Meeting gehe, was ich dort heute sagen/erreichen möchte. Ich weiß bei einem Gespräch mit meinem Chef, welche Botschaft ich platzieren will und welches Ergebnis rauskommen soll. Ich weiß bei einem Telefonat mit einem Kunden, wie es ausgehen soll. Ich weiß, welche Aufgaben heute Priorität haben.
Ich habe einfach bei jeder Aktion einen Plan und ein Ziel und überlassen nichts mehr dem Zufall. Das klingt im ersten Moment ein bisschen anstrengend und ich gebe zu, dass es etwas ist, in das man hineinwachsen darf aber glaube mir, es lohnt sich. Am Ende ist es eine Übungssache und geht irgendwann in Fleisch und Blut über. Es wird zum Autopiloten im Unterbewusstsein.
Wenn du dazu mehr erfahren möchtest, dann lies meinen Artikel „Die Macht des Unterbewusstseins“. https://britortlepp.de/macht-des-unterbewusstseins-nutzen-und-umprogrammieren/
2. Entscheidungen treffen
Und zwar pronto! Kein hadern, zögern, abwägen, drüber nachdenken, andere nach ihrer Meinung fragen! Nein!
TRIFF! ENTSCHEIDUNGEN! SCHNELL! Und stehe dazu!!
Du hast immer ein Bauchgefühl zu allem. Lerne wieder darauf zu vertrauen und triff deine Entscheidungen demnach. Zugegeben, dies fühlt sich gerade am Anfang manchmal ziemlich crazy an aber auch das ist ein Lernprozess. Es wird leichter und leichter und du lernst mehr und mehr zu vertrauen.
Wenn ich vor einer Entscheidung stehe und kein Bauchgefühl dazu spüre, dann frage ich mich ganz simpel:
„Wie will ICH es haben?“
In meiner Welt gibt es auch keine falschen Entscheidungen, nur learnings. Wenn ich mal vermeintlich falsch abgebogen bin, dann lege ich halt den Rückwärtsgang ein oder biege an der nächsten Kreuzung in die andere Richtung ab. Aber ich fahre nicht drei Tage im Kreisverkehr und nehme keine Ausfahrt, weil ich mich nicht entscheiden kann.
Kritiker unter euch rumoren jetzt vielleicht ein wenig und haben Gründe, warum das alles nicht geht, weil man doch auf die anderen Rücksicht nehmen muss, weil vielleicht nicht genügend Geld da ist, weil es leichtsinnig ist. Daran habe ich auch lange festgehalten. Alles Blödsinn! Als normal denkender und fühlender Mensch entscheidest du ja nicht jemanden zu erschießen und nur weil du dich für den Traumurlaub entschieden hast, heißt es ja nicht, dass du ihn gleich nächste Woche antreten und bezahlen musst.
Es geht erst einmal darum eine Entscheidung zu treffen uns sich nicht tagelang im Kreis zu drehen. Denn in dem Moment, wo du eine Entscheidung getroffen hast, hast du ein Ziel und es fühlt sich leicht an, der Druck ist raus.
Im beruflichen Kontext ist es wichtig für deine Authentizität und Autorität, dass du (schnell) entscheidest und dann dazu stehst. Du wirst ganz anders, selbstsicherer, wahrgenommen, wenn du zügig entscheidest.
Achte mal darauf, welche Kollegen dir besonders stark und selbstsicher vorkommen. Es sind die Entscheide und Macher und nicht die, die 5 Meetings und 20 Moodboards brauchen, um ein Problem bis zu Ende zu durchdenken! #truthbomb
3. Sprich aus, was du denkst und haben möchtest
Kannst du Gedanken lesen? Nein! Ich auch nicht und alle anderen (vermutlich) auch nicht.
Woher soll dann dein Chef wissen, dass du mehr Gehalt oder eine Beförderung möchtest, wenn du es nicht kommunizierst?
Woher soll der Kollege wissen, dass er dich gekränkt hat mit seiner Äußerung oder dass du seine Ideen und Vorschläge gähnend langweilig und null inspirierend findest?
Du musst lernen auszusprechen, was du denkst und was du willst!
Damit meine ich nicht, dass du fortan wie der Elefant im Porzellanladen alles niederreißen und jedem unverblümt die Wahrheit an den Kopf donnern sollst. Es geht mir mehr darum, dass du dich mitteilst, deine Gedanken und Bedürfnisse in Ich-Botschaften verpackst adressierst.
Ich wünsche mir…
Ich empfinde…
Ich brauche…
Ich habe den Eindruck, dass…
Kommunikation ist der Schlüssel für so vieles. By the way: Versuche so oft wie möglich direkt mit deinem Gegenüber zu kommunizieren, keine Mails hinter denen du dich verstecken kannst sondern echte Gespräche mit Emotionen und Raum, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.
4. Lerne NEIN zu sagen
„Nein, nein, nein, nein, nein“
Nein ist ein vollständiger Satz und du musst dich nicht erklären!
Wenn dir die Arbeit über den Kopf wächst und du keine Kapazitäten mehr hast, wenn diese Aufgabe nicht dein Fachgebiet ist, wenn du keine Lust auf das zusätzliche Projekt hast, dann sage nein.
Du hast immer das Recht darauf etwas abzulehnen.
Ich höre schon eure: „Ja aber ich muss doch…“ Nein! Ein NEIN ist eine Grenze, die du setzt, ein Limit, ein klares Signal und du kannst es auch nett verpacken.
„Welche andere Aufgabe darf ich abgeben, wenn ich diese Aufgabe übernehmen?“
„Ich würde mich freuen, wenn ein anderer dieses mal diese Aufgaben übernehmen kann.“
„Ich kann das gerne morgen/nächste Woche erledigen.“
Fange bei Kleinigkeiten im Alltag an NEIN zu sagen und steigere dich langsam. Aber starte, denn jedes NEIN zu etwas im Außen ist ein JA zu dir!
5. Machen
Erscheint logisch aber häufig drücken wir uns vor manchen Aufgaben. Wir holen uns erst noch einen Kaffee, der Staub auf dem Schreibtisch muss auch mal gewischt werden. Ah, die Blumen habe ich schon lange nicht mehr gegossen und das Rundschreiben von letzter Woche ist auf einmal auch ganz wichtig!
Was passiert hier: Selbstsabotage deluxe!
Starte auch wenn du keine Lust hast. Wenn du einmal begonnen hast, wird es leichter und leichter aber lege los.
Eine Sache wird selten besser, wenn du sie auf die lange Bank schiebst. Du kennst deine Aufgaben in deinem Job also DO IT!
Ich wünsche euch viel Spaß bei der Umsetzung!
Alles Liebe,
eure Brit
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